Starke Stukowski-Leistung reicht nicht aus
Neugereut –Ein Fehlstart in beide Hälften bescherte den Ca-Mü-Max-Männer gegen den HC Winnenden II mit 25:27 (16:16) die nächste Heimniederlage.
Am Samstag traf die HSG Ca-Mü-Max in der Bezirksliga auf die zweitplatzierten Gäste vom HC Winnenden II. Insgesamt zeigt Winnenden stets eine solide Leistung und steht deshalb zurecht weit oben in der Tabelle. Der Spielbeginn verlief für die HSG alles andere als optimal. Von der ersten Minute an schien das Team nicht ganz auf der Höhe zu sein und verschlief den Auftakt. Im Angriff verdatterte man sich in Eins-gegen-Eins-Situationen und der Druckaufbau scheiterte. Die Gäste aus Winnenden nutzten dies gnadenlos aus und setzten sich auch mit Toren aus der ersten Welle früh mit drei Toren ab. Die HSG hatte Schwierigkeiten ins Spiel zu finden, und die eher defensivere Abwehr wirkte unorganisiert. Doch schon von Minute 1 zeigte „Didi“ Stukowski im Tor der Stuttgarter ein phänomenale Torwartleistung, die mehrfach die Cannstatter Jungs im Spiel halten sollte – mit fantastischen Paraden hielt er so viel fest, was in der Abwehr versäumt wurde und bewahrte die Hausherren vor einem deutlich höheren Rückstand. Erst gegen Ende der Hälfte zeigten die Offensivaktionen der HSG zunehmend ihr Ziel. Besonders auffällig konnte Max Gerstadt torgefährlich eingebunden werden und sorgte für wichtige Anschlusstore. Die Schlussoffensive mit einem Distanzwurftor von Marc Hildebrandt aus 15 Meter ließ die HSG zur Pause mit 16:16 gleichziehen und erinnerte die Zuschauer daran, dass im Handball auch eine drei Tore Führung schnell egalisiert werden können.
Die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit sollten sich dann jedoch als das entscheidende Moment herausstellen. Die HSG kam zu kalt aus der Kabine und schaffte es in dieser kritischen Phase nicht, ein einziges Tor zu erzielen. Winnenden hingegen nutzte die Chance, um sich einen Abstand von sechs Toren zu erarbeiten. In dieser Phase war es besonders fragwürdig, wie fragil die Deckung der HSG gegenüber den HCW-Mittelmann agierte, mit dem eigentlich jede erfolgreiche Toraktion gestartet wurde. Der Rückstand stellte die Mannschaft vor eine große Herausforderung.
Doch an dieser Stelle gilt es auch, ein großes Lob für die Moral und den Kampfgeist der HSG auszusprechen. Trotz der zwischenzeitlichen hohen Rückstände fanden sie in der 51. Minute zurück in die Spur und gingen noch einmal auf Trefferjagd. Paul Meier, der dankenswerterweise von der zweiten Mannschaft aushalf, unterstützte den Angriff stark und Ca-Mü-Max holte deutlich auf. Aus Stuttgarter Sicht ist es schade, dass erst in den letzten Minuten die HSG-Spieler förmlich spürten, wie sehr sie einem Spitzenteam der Bezirksliga gefährlich werden können. Auf zwei Tore kam die HSG Ca-Mü-Max noch dran, eine Sensation blieb aus. Am Ende war es der HC Winnenden, der trotz der überragenden Torwartleistung von Dietmar Stukowski, durch das 25:27 die Punkte mit nach Hause nehmen konnte. Neben den „Starterproblemen“ könnten auch 7m thematisiert werden, wo bei drei verworfenen großes Verbesserungspotenzial besteht. Positiv zu erwähnen ist am Ende auch eine nicht selbstverständliche gute Schiedsrichterleistung und eine tolle Atmosphäre beim HSG-Heimspieltag, mit der hoffentlich auch in Zukunft wieder Heimsiege möglich werden.
Für die HSG Ca-Mü-Max spielten:
Dietmar Stukowski im Tor, Florian Wondratschek (4), Marian Kühnel (1), Valentin Derschka (1), Max Gerstadt (4), Finn Ambrosius,
Toni Proß (1), Marc Hildebrandt (5), Alexander Zernack (5), Paul Meier (2), Fedor Dupont-Nivet (2), Felix Kolat
25.11.2024
TV Bittenfeld gewinnt bei Ca-Mü-Max
Neugereut –Trotz gutem Beginn mussten sich die Ca-Mü-Max-Männer gegen den TV Bittenfeld IV 28:35 (13:19) geschlagen geben.
Am vergangenen Samstag traf die HSG Ca-Mü-Max auf den TV Bittenfeld IV. Die Vorzeichen standen gut für die Stuttgarter: Nach zwei Siegen gegen Hbi und HSV hat man Selbstvertrauen getankt, zudem war die Bank zum ersten Mal reichlich gefüllt.
Die Hauptstadtschwaben lieferten in den ersten Minuten ein wirklich attraktives Handballspiel. Mit guten Stoßbewegungen und starken Läufen aus der zweiten Welle generierten die Stuttgarter mannighafte Torchancen und holten schnell einen Vorsprung. Ganz zu Beginn stellte die 5-1-Abwehr auch ein gutes Mittel dar, die starken Rückraumspieler des TVB in Schach zu halten – 9:7-Führung. Erst nach rund 19 Minuten kamen die Bittenfelder zum Ausgleich, bis dahin lieferte man sich ein offenes und ausgeglichenes Spiel. Vor der Halbzeit folgte ein negativer 4:12-Torlauf. Das Spiel kippte völlig zu seitens der Gäste, welche die kurze Schwächephase der HSG eiskalt nutzen konnte.
Wenige Sekunden in der zweiten Hälfte kam es bei einem 13:20-Rückstand im ersten Stuttgarter Angriff zu einem überharten Foul, bei dem nach einem Durchbruch auf Rückraum Rechts gleich zwei Spieler im Kreis den HSGler im Lucha-Libre-Manier zu Fall brachten. Damit soll nicht der Eindruck vermittelt werden, dass auf dem Platz kein Fairplay gelebt worden ist. Es soll aber einen vielfach geäußerten Eindruck teilen, dass Fouls im Norm häufiger und härter geahndet werden als bei diesem Spiel. Da die Aktion bspw. ohne Zeitstrafe und nur mit einem Freiwurf geahndet wurde, kann man sich bestimmt vorstellen, dass eine Laissez-faire-Einstellung bei dem Spiel zu gefährlich ist. In der zweiten Hälfte fühlten sich beide Mannschaften angestachelt. Kurzzeitig kam die HSG auf drei Tore wieder heran und war erfolgreich bei der Aufholjagd. Jedoch schlichen sich auch im Angriff größere Fehler ein: Ganze fünf Siebenmeter vergab man – es sind dabei fast schon wieder Parallelen mit dem VfB zu sehen. Und auch defensiv agierte man zu passiv gegen die Nicht-Stuttgarter, welche an diesem Tag stark das Tor trafen und dessen Wurfschule hervorragend ist. Unter dem Strich ist der Auswärtssieg dieser Mannschaft über die Spielanteile gesehen nicht unverdient, allerdings hätte es für die HSG mit einem ähnlichen Leistungsabruf, wie in den ersten 20 Minuten, viel mehr werden können.
Für die HSG Ca-Mü-Max spielten:
Dietmar Stukowski und Dominik Osap im Tor, Aaron Rottenanger, Florian Wondratschek (2), Valentin Derschka (2), Marian Kühnel (3/3), Max Gerstadt (2), Marc Hildebrandt (6/1), Alexander Zernack (1), Maxi Zimmermann (6/1), Daniel Zaiß (4), Toni Proß (2),
Fedor Dupont-Nivet, Aron Dauer
Mit HSG-Legenden die Wende eingeleitet
Cannstatt - Mit einem 26:22 (15:13) machen die Cannstatter Jungs gegen Hbi den zweiten Saisonsieg perfekt.
Nach einem Saisonstart, der nicht den Erwartungen der Mannschaft und des Trainers entsprach, standen gegen den bisher punktlosen Hbi Weilimdorf/ Feuerbach alle Anzeichen auf Pflichtsieg. Dementsprechend schwur Kapitän und CaMüMax-Urgestein Dietmar Stukowski in einer etwas längeren Ansprache als sonst, jedes Glied der Mannschaft darauf ein, eine Siegesserie in der Liga zu starten. Mit einem auffällig jungen Aufgebot starteten die Cannstatter Jungs ins Spiel. Mit Marc Hildebrandt, Daniel Zaiss, Fedor Dupont-Nivet und Toni Pross waren vier Spieler in der Startaufstellung, denen jetzt viel Verantwortung übertragen wurde.
Insbesondere Dani Zaiss konnte in den ersten Minuten sein Potenzial aufblitzen lassen. Er nutzte seine Wendigkeit, um wiederholt die Hbi-Abwehr geschickt zu überwinden. Von Anfang an deutete sich die Härte des Spiels an. Die gelben Karten flogen förmlich, sodass das Kontingent an Verwarnungen für beide Mannschaften schon früh verbraucht war. Die erhitzte Stimmung ließ sich nicht nur von den Aktionen ablesen. Nach zahlreichen strittigen Szenen entstanden emotionale Wortgefechte, in denen Spieler, Verantwortliche sowie Zuschauer eingebunden waren. Dieses Ambiente machte das Spiels schwer zu leiten: es war so unübersichtlich, dass bei einer 2-Minuten Strafe die ähnlich aussehenden CaMüMax Akteure Toni Pross und Fedor Dupont-Nivet verwechselt wurden. Nach dem Spiel wurde darüber gestritten, wer eher zum Friseur gehen sollte, um den Unparteiischen in der Liga mit einem Alleinstellungsmerkmal auf die Sprünge zu helfen.
Die Zeitstrafen verteilten sich in den ersten 20 Minuten auf beiden Seiten gleich, was sich auch im Spielstand widerspiegelte. In dieser Situation konnte Trainer Nico Fasano auf die Joker aus der zweiten Mannschaft setzen, die sich hervorragend eingespielten, und den Cannstatter Jungs zu einem zwischenzeitlichen vier Tore Vorsprung verhalfen. Insbesondere Maximilian Zimmermann konnte mit seinen insgesamt neun Toren überzeugen. Ein Spieler, der jahrelang die HSG in Rückraum Mitte anführte und nach seinem Rückwechsel aus höheren Ligen eigentlich sein Handball-Dasein bei der Zweiten auslebt. Seine bockstarke "Gegen die Hand"-Bewegung ist weiterhin von Bezirksligamannschaften wie Hbi nicht einfach in den Griff zu bekommen. Sein spektakuläres Tor zum 15:13 Halbzeitstand sorgte für gute Kabinenstimmung.
Die zweite Halbzeit war von einer Stärkung der Abwehrreihen geprägt. Durch das Erstarken des Hbi- Torhüters, der Umstellung auf eine 5-1 Abwehr, und den langen Angriffen der Männer aus Feuerbach gelangen den Hausherren in den ersten 11 Minuten der zweiten Halbzeit lediglich zwei Treffer. Der Hbi konnte somit in der 41. Minute zum ersten Mal in Führung gehen. Nach dem Wiedererlangen der Führung zum 19:18 durch eine souveräne 7m -Ausführung von Maxi Zimmermann, nahm man eine Auszeit, die offenbar ihre Wirkung zeigte. Der Hbi biss sich an der kämpferischen Abwehr die Zähne aus.
Insbesondere Aaron Rottenanger auf der Halbrechten Abwehrposition, Fedor Dupont-Nivet auf der Spitze, und Marian Kühnel im Abwehrzentrum schalten das ausrechenbar gewordene Angriffsspiel des Hbi mit harten aber fairen Mitteln aus. Ein Ball nach dem anderen wurde erkämpft, und wenn mal ein Spieler des HBI durchkam, vernagelte Henri Gerstadt das Gehäuse. In der letzten Minute kam der Hbi noch einmal auf 2 Tore ran. Doch die Jungs von CaMüMax bewahrten die Ruhe und bauten den Vorsprung schlussendlich noch auf vier Tore zum 26:22 aus.
Für die HSG Ca-Mü-Max spielten: Dietmar Stukowski und Henri Gerstadt im Tor, Maximilian Zimmermann (9), Aaron Rottenanger (4),
Toni Pross (3), Daniel Zaiss (3), Marc Hildebrandt (3), Fedor Dupont-Nivet (2), Dustin Louis (1), Marian Kühnel (1), Max Gerstadt,
Edgar Klein
Erste Auswärtsniederlage in der Saison
Korb - Die HSG-Männer 1 verlieren 19:31 auswärts.
Es ist meist während der Wasenzeit, wenn in Cannstatt die Anzahl der Erkrankungen hoch geht. Jetzt erwischte es viele Spieler der HSG, die entweder komplett ausfielen oder den Krankenstand gerade so zum Spiel verlassen haben. Das ganze Spiel kam heute A-Jugendtorhüter Dominik Osap zum Einsatz.
Es entwickelte sich der Ballspielhalle ein Spiel, an dem die HSG unterlegen scheint. Der SC Korb begann, wie man schon durch das Spiel gegen den HSV erahnen konnte, mit einer progressiv gefahrenen ersten Welle. Ärgerlich, dass die Stuttgarter am Anfang nicht hinterherkamen gegen die Außen - 1:5 nach gerade mal drei gespielten Minuten. Offensiv merkte man das Fehlen des ein oder anderen Rückraumspielers ebenfalls. Viel zu zahm war man im Angriff, warf mit einem Schlagwurf in den Block oder vergas die doch recht großen Lücken zu nutzen. Direkt zu Beginn des Spiels wurde Marc Hildebrandt im Eins-gegen-Eins oder auch Kreisläufer Max Gerstadt fernab des Balls ziemlich häufig mit allen Körperteilen festgemacht. Vielleicht werden aufmerksame Handball-Leser*innen hier kritisch anmerken, dass dies nicht ganz regelkonform sei. Mit einem Augenzwinkern wird der Autor dieses Berichts zwar die gleiche Meinung teilen, doch möchte er auf einen viel wichtigeren Punkt hinaus, als über Einzelfallentscheidungen zu sprechen: Man müsse mehr unternehmen, um mehr Zuwachs bei den Schiedsrichtern zu bekommen, da ohne sie kein Spielbetrieb denkbar. Schafft man ein attraktives Klima auf dem Feld, würde man vielleicht auch wieder in der Bezirksliga zwei Schiris stellen können, von denen alle Mannschaften profitieren würden.
Spielerisch ist im gesamten Spiel von den Stuttgartern deutlich zu wenig gekommen und ließen auch ihren Torwart Dominik Osap in der Abwehr zu häufig allein. Gut werfende Rückraumspieler hat der SCK in der ersten Hälfte auch einsetzen können, die aus acht Metern zu spät bearbeitet wurden. Noch in der ersten Hälfte bekam der HSG-Schlussmann drei Bälle an den Kopf, was auch nicht für die Deckungsarbeit der HSG sprach. Fedor Dupont-Nivet spielte in der Partie ansatzweise auf dem Niveau der Vorwochen und machte drei Tore, bekam aber zwei 7m bei der Ausführung abgepfiffen. 11:17 war der Halbzeitstand.
Defensiv fand bis zur 45. Minute Ca-Mü-Max auch nur selten ein Mittel gegen stärkere Rückraumwürfe, was zu einem elf Tore Rückstand führte. Stoßbewegungen gab es im Angriff der HSG zu selten, Außenabspiele wurden in der dänischen 6-0-Deckung zudem gedeckt.
Ein Lichtblick gab es aber: Toni Proß, der heute auch in der Startformation stand, konnte nicht nur im Angriff mit seinen vier Treffern positiv auf sich aufmerksam machen, sondern verhinderte sportsmännisch eine 2-min-Strafe für ein gegnerisches Foul in einen Linksaußenwurf, indem er klarstellte, dass er nicht berührt wurde. Die 19:31-Niederlage ist ziemlich deutlich und bestätigt auch sicherlich die Aufstiegsambitionen des SCK. Jedoch gehört bei der HSG Ca-Mü-Max immer eine Identität hinzu, dass in den letzten Saisons jeder erkämpfte Punkt am Ende zählen kann und dass der Fleiß im Training irgendwann sich auch in den Ergebnissen niederspiegelt. Schon in der nächsten Woche hat die HSG Ca-Mü-Max ein Vierpunktessiel gegen Hbi Weilimdorf/ Feuerbach.
Für die HSG spielten:
Dominik Osap im Tor, Aaron Rottenanger (1), Florian Wondratschek (2), Marian Kühnel (2/1), Valentin Derschka, Max Gerstadt (2),
Marc Hildebrandt (4), Toni Proß (4), Edgar Klein (1), Fedor Dupont-Nivet (3)
14.10.2024
Zerfahrene Leistung vergeigt Möglichkeiten, zu gewinnen
Neugereut –Zuhause gegen den VfL Waiblingen III unterliegen die Ca-Mü-Max-Männer 27:29 (11:16).
Eigentlich hatten die HSG-Handballer aus dem Welzheimspiel vergangene Woche Kraft geschöpft. Nur zu neunt gelang dort ein Überraschungssieg, jedoch musste die M1 auch diese Woche auf viele Spieler verzichten. Toni Proß kam zwar zurück, jedoch musste die HSG im Vergleich zur Vorwoche auf Linksaußen Daniel Zaiß und Torwart Henri Gerstadt verzichten. Von den M2 kam Tim Abele und Rückraum Baldur Dilthey hinzu.
Beim Beginn konnten die Stuttgarter genau da anknüpfen, wo sie in Welzheim aufgehört haben. Es gab hochfrequentiertes Passspiel und alle Positionen wurden eingebunden. Damit gelang es, große Lücken bei den Waiblingern zu generieren, die auch nur mit neun Mann anreisten. In der Defensive tat man sich jedoch mehr als schwer, Kreisanspiele zu verhindern. Permanent konnte der Kreis freigespielt werden. Besonders ärgerlich war, dass die HSG vor der Pause damit begann, im Angriff aus dem Rückraum ohne Vorbewegung oder raumschaffendes Abspielen zu werfen und so den neuen Torwart der Waiblinger quasi einwarfen. Der VfL-Linksaußen rief mal: "Die schießen nur aus dem Rückraum und haben sonst kein Konzept", womit er in dieser Situation nicht mal ganz unrecht hatte. Didi Stukowski, Keeper der HSG, hat zum Ende der ersten Hälfte auch viel gehalten, jedoch fielen viele seiner abgewehrten Bälle in die Hand des Gegners, die dann erfolgreich vollendeten. Der Halbzeitstand mit 11:16 war doch recht deutlich.
In der zweiten Hälfte versteifte sich das Angriffsspiel im Rückraum und war viel zu berechenbar. Ca-Mü-Max begann erst dann wieder guten Handball zu spielen, als sie wieder besser zusammengespielt haben und mit mittlerweile acht Tore Rückstand waren. Der sehr gute Waiblinger Kreisläufer blieb vorne teilweise stehen, während Ca-Mü-Max endlich schnelle Mitten lief und mit Speed ankam, statt gegen die 6-0 einen harten Abreibungskampf zu betreiben. Denn egal, wie hart Zweikämpfe geführt wurden, gab es nie Zeitstrafen.
Mit der schnellen Mitte, durchbrechen oder schlichtem Abräumen, gelang es den Stuttgartern von acht auf zwei Tore Rückstand bis zur 56. Minute heranzukommen. Schon seit der 40. Minute musste man extrem lange Angriffe abwarten und nur ein einziges Mal bekam der VfL in dieser Phase passives Spiel angezeigt. Aber als eben in der Crunchtime bei voller Manndeckung der Weg zum Tor frei war und VfL-Spieler Würfe verweigerten, wurde für das offensichtlichste Zeitspiel keine Hand gehoben. Es fielen aus dem langsam erzielten Angriff Tore, sodass wir die 27:29-Niederlage nicht verhindern konnten. Ein Ergebnis, das mit einer besseren Ausschöpfung des Potenzials einiger HSG-Spieler verhindert werden kann.
Für die HSG spielten:
Dietmar Stukowski und Tim Abele im Tor, Florian Wondratschek (5), Miguel Rodrigo (9), Baldur Dilthey (4), Valentin Derschka (2), Max Gerstadt (3), Alexander Zernack (2), Toni Proß, Edgar Klein, Fedor Dupont-Nivet (2)
07.10.2024
Überraschungscoup in Welzheim gelungen
Welzheim - Die erste Männermannschaft der HSG Ca-Mü-Max kann mit Neun-Mann-Kader beim TSF Welzheim 30:23 (12:9) gewinnen.
Der 28. September ist für Cannstatter ein geschichtsträchtiges Datum, weil an diesem Tag die württembergische Königin Katharina alle Bürger zum ersten Volksfest 1818 auf den Wasen einlud. 206 Jahre später spielt eine Cannstatter Handballmannschaft auswärts in Welzheim, dem weit entferntesten Ort im Bezirk, an dem seit dem letzten Hochwasser nicht mal mehr eine Eisenbahn hinfährt. Die Gegebenheiten, dieses Spiel zu gewinnen, standen für die Stuttgarter jedoch eher suboptimal. Zwar war die HSG in der Vorsaison noch vor Welzheim, allerdings verlor man dort, trug Spieler mit monatelanger Verletzung davon und spielte atmosphärisch gegen eine sehr volle und laute Halle, was man in unseren Ligen nicht in dieser Form gewöhnt ist. Außerdem ist der Kader der HSG auf neun Leute extrem geschrumpft, wodurch konditionelle Ebenbürtigkeit nicht vermutet werden kann. Trainer Nico Fasano lieferte eine feurige Kabinenrede, mit der er die HSG-Männer auf das Spiel einstellte.
Die Stuttgarter begannen effizient und nutzten große Lücken einer anfangs noch ziemlich schläfrigen Abwehr. Auch die sonst gut aufspielenden Rückraumspieler der Gastgeber nahmen sich schnelle Abschlüsse, die Henri Gerstadt gut ins Spiel brachten. Belohnen konnte sich Ca-Mü-Max in der Anfangsphase auch durch Tore aus der ersten Welle, sodass es im ersten Viertel 7:2 stand. Hinzuzufügen ist, dass in dieser Phase die Gäste auch bereits mehrere Würfe nicht verwandeln konnten, hier hätte man einen höheren Vorsprung erzielen können. Couragiert spielte die HSG bis zur 27. Minute weiter und konnte mit 12:6 den ersten Sechs-Tore-Vorsprung aufbauen, dann folgte in drei Minuten ein Leistungseinbruch vor der Pause, in welchem man ein 0:3-Lauf kassierte. 12:9 war der Pausenstand. Den Beginn der zweiten Hälfte verschliefen die Hauptstadtschwaben allerdings. Zwar ist es wahr, dass drei abwehrstarke Spieler nicht dabei waren, jedoch gelang den Stuttgartern zu wenig Zugriff, wodurch Welzheimer sogar kontaktlos durchbrechen konnten. Nach verschossenem Siebenmeter fiel in der 34. Minute der erste Ausgleichstreffer. Doch gerade in dieser knapperen Phase zeichneten sich besonders unsere Außenspieler aus, die bei Gleichstand eben auch aus spitzem Winkel trafen oder einmal sogar mit ihrer Geschwindigkeit bei der schnellen Mitte aus elf Metern einen Sprungwurf verwandelten. Dass es bei der knappen Führung ein richtiges Kampfspiel wird, war den Ca-Mü-Max-Männern aber klar. Besonders im Positionsspiel wurden die Aktionen immer körperlicher und benötigten massiven Widerstand. Sowohl setzte sich Alexander Zernack mit guten Täuschungen durch und auch Kreisanspiele auf den mit vier Händen gedeckten Max Gerstadt gelangen. Außerdem lief Henri Gerstadt zur Höchstform auf und vereitelte zahlreiche Abschlüsse mit krassen Paraden. Schon 2019, als man zuletzt in Welzheim gewann, gab es von den HSG-Torhütern ein außergewöhnliches Spiel. In den letzten zwölf Minuten wurde das Spiel gemeinsam mit dem Keeper zu einer absoluten Willensleistung gegen 7:6-spielende Welzheimer. Nach einem zunächst verworfenen Ball bei einer Ein-Tor-Führung hechtete sich der siebenfache Torwerfer Florian Wondratschek in den Kreis und warf um den herausstürmenden Torhüter doch noch ins Tor. Miguel Rodrigo, achtfacher Torschütze, verwandelte mehrmals sicher von der 7m-Linie, setzte sich im Ein-gegen-Eins häufig mit platzierten Schüssen durch und schickte Linksaußen Daniel Zaiß nach erfolgreichem Block sogar noch in der 55. Spielminute zur ersten Welle. Es klappte alles. Aus diesem Grund feierten die Männer ihren 30:23-Überraschungssieg mit ihren ganzen vier Anhängern, die bei einer vollen Halle am lautesten von allen klatschten. Der 28. September bleibt ein Cannstatter Tag.
Für die HSG Ca-Mü-Max spielten: Henri Gerstadt im Tor, Aaron Rottenanger, Florian Wondratschek (7), Miguel Rodrigo (8/3), Valentin Derschka, Max Gerstadt (3), Alexander Zernack (5), Daniel Zaiß (3), Fedor Dupont-Nivet (4)
28.09.2024
Keine Punkte bei Auftakt
Neugereut –Trotz langer Führung verlor die HSG Ca-Mü-Max gegen die Stuttgarter Kickers 34:36 (15:13).
Am vergangenen Samstag traf die HSG Ca-Mü-Max auf die Aufsteiger der Stuttgarter Kickers. In dieser Saison müssen die erste HSG-Männermannschaft auf mehrere Rückraumspieler verzichten, darunter auch Tormaschine Thomas Zwinz.
Die erste Halbzeit verlief vielversprechend für die HSG, da die schnelle Mitte gut klappte und der Rückraum am Anfang stark aufblühte. Schnell zeichnete sich ein Offensivspektakel ab. Die HSG-Spieler fanden immer wieder Lücken in der Abwehr der Kickers. Doch auch auf der Gegenseite konnten die Kickers gut mitspielen, in dem sie ihre Rückraumspieler auf neun Meter in Wurfposition brachten. In einer Phase, wo die HSG eigentlich gut im Spiel war, wurde der Kreis der Neugereuthalle zum kurzen Verhängnis: Dieser ist nämlich auf Basketball normiert, der regeltechnisch kleiner als ein Handballkreis ist. Innerhalb von dreißig Sekunden liefen erstmal zwei Gegenspieler vor ihrem direktem Rausfangen durch den Kreis und nach resultierendem Gegentor wurde der nächste HSG-Anwurf abgepfiffen, da der Ausführer auf Kreislinie stand, aber eben auf der des Basketballkreises. Damit die Schiedsrichter nicht jedes Spiel mit einem Meterstab Mittelkreise abmessen müssen, könnten die Städte mal einfach überall einen Handballkreis als Standard einzeichnen. Ca-Mü-Max blieb nach Umstellungen kurz vor der Hälfte und einem immer stärker aufspielenden Didi Stukowski (Glückwunsche an ihn und Passi zu ihrem frischgeborenen Kind Gregor ?) in der Lage, das Spiel wieder zu drehen und in Führung zu gehen – die letzten sieben Minuten vor der Halbzeit war der beste dargebotene Ca-Mü-Max-Handball im gesamten Spiel – 15:13!
In der zweiten Halbzeit taten sich die Ca-Mü-Max-Männer schwer, stabil in der Deckung gegen den Rückraum zu stehen. Rund 95 % aller Abschlüsse der Degerlocher wurden durch Rückraum und Kreis abgegeben. Bis zur 47. Minute konnte die HSG immer eine zwei Tore-Führung aufbauen, ohne jedoch spürbar wegzuziehen. Lobenswert waren der stark aufspielende 20-jährige Fedor Dupont-Nivet, der sieben Mal für die HSG traf, und sehr gut offensiv spielende Kreisläufer. Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass Youngster-Torhüter Dominik Osap in seinem ersten Bezirksligaspiel zwei Siebenmeter parierte. Doch trotz erarbeitetem Vorsprung gab es erneut einen nicht unwesentlichen Bruch im Spiel, als Zeitstrafen bei deutlich weniger Kontakt mit viel Drama gegeben wurden und in dieser Phase Marian Kühnel mit glatt rot für ein Abwehrvergehen in Kopfnähe flog. Trotzdem gebührt allen Schiedsrichter*innen großen Respekt, die solche Begegnungen allein pfeifen müssen, weil ohne sie ein Spielbetrieb nicht möglich ist. „Dass keiner in der Halle das Spiel besser hätte leiten können als dieser Schiedsrichter“, war ebenfalls eine wertschätzende Aussage eines neutralen Schiedsrichters vor Ort, die hier zum Ausdruck gebracht werden sollte.
In den letzten Minuten knickte die HSG mit vier Feldspielern und einer erneuten Wechselrotation im Angriff etwas ein und scheiterte durchgehend, den elffachen Torschützen der Kickers Timo Hutzel zu stören, vor dessen Qualitäten Co-Trainer Harry Bartosch noch gewarnt hat. Bevorzugend von Rückraum links traf dieser sechs Mal in zwölf Minuten. Das 0-6-Decken am Ende brachte nichts mehr ein – die HSG Ca-Mü-Max unterlag 34:36 gegen den Aufsteiger und wird gleich gegen die TSF Welzheim die nächste Aufgabe erledigen müssen
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Für die HSG Ca-Mü-Max spielten:
Dietmar Stukowski und Dominik Osap im Tor, Aaron Rottenanger (4), Florian Wondratschek (2), Valentin Derschka, Marian Kühnel (5), Miguel Rodrigo (2), Max Gerstadt (5), Marc Hildebrandt (3), Alexander Zernack (4), Louis Ohligschläger (1), Daniel Zaiß (1), Toni Proß, Fedor Dupont-Nivet (7/5)
22.09.2024